02.08.2009

Wohnmobile USA 4/4

So, und nun zu den Erfahrungen: Wir haben unser WoMo nach dem Motto "so gross wie nötig und so klein wie möglich" ausgesucht.
Wieso? Bei den US-WoMo's hat sich eben das von uns Vermutete bewahrheitet: Es ist wie bei den Kindern ... kleines WoMo, kleine Probleme ... grosses WoMo, grosse Probleme ...

Spass beiseite: Die Technik reflektiert hervorragend die Situation bei den echten amerikanischen Fahrzeugen respektive bei der US-Autoindustrie: Nicht gerade auf dem neuesten Stand und die Qualität ist schlichtweg unter jeder S**! Sorry! Aber es ist so! Beispiele gefällig? Bitte sehr:


Türgriff ...


Schlafgemach mit Kopfnuss-Garantie ...


... Heizungs-Schlauch ...


... überall hervorstehende Scharniere: Aua! Die Pflasterindustrie und Bepanthen lassen danken!
Hey: DAS SIND DIE BILDER DER NEUEN FAHRZEUGE AN DER AUSSTELLUNG!

Noch ein paar Muster? No probs: Windschutzscheiben die am "fahrmeter" zerborsten ... Duschwände die bei der kleinsten Berührung aus der Führung fallen ... undichte Wasserleitungen, ganze Aufbau-Seitenwände die lose sind und von der Elektrik sprechen wir schon gar nicht! Unsere Anzeigen für Frisch-, Grau- und Schmutzwasser würden in einer Disco für Hamster mehr Sinn machen ;-)
Die Kontroll-Leuchten zeigen an, was sie gerade wollen ... absolut kein Verlass! Die Heizung ist diverse Male ausser Funktion gewesen: Logischerweise nur dann, wenn es aussen kalt war! Super!

Passiert das nur uns? Nein! Wir wählten ja einen günstigen Anbieter, welcher eher ältere Fahrzeuge vermietet (unser Fahrzeug hat Jahrgang 2002 und ca. 110'000 Meilen auf dem Tacho): Und das erwies sich sogar als Vorteil! Zwar nicht überall so hübsch anzusehen ... aber es hat mehr oder weniger seinen Dienst verrichtet ... und die meisten "Kinderkrankheiten" wurden unterdessen behoben ... im Gegensatz zu den neuen Fahrzeugen, die oftmals am Strassenrand stehen.
Diese Mängel werden auch in den einschlägigen Wohnmobil-Magazinen vielfach thematisiert.

Letzte Woche hat uns ein deutsches Ehepaar berichtet, dass bei ihnen nach 3 Wochen Ferien im WoMo die Nerven blank liegen.
Bereits nach 3 Tagen ist das Fahrzeug stehen geblieben. Diverse Elektrikprobleme! Sie haben dann ein Ersatzfahrzeug erhalten ... natürlich kleiner als das ursprünglich gemietete und auch dieses mit diversen techn. Mängeln. Das Fahrzeug wurde beim renommiertesten Anbieter gebucht! Die grössten Anbieter sind: Cruise america, El Monte RV, Roadbear (CH-Eigentum).
Wir haben einen kleinen, deutschen Anbieter gewählt: http://www.usa-camper.de/

Die meisten Schäden an den Fahrzeugen entstehen nebst der besagten Fahrzeug-Qualität unter anderem auch wegen den sehr schlechten Strassen in den Gross-Städten und deren Agglomeration. Es sind meistens Betonelement-Free-, oder Highways, die in die Jahre gekommen sind: Absätze von 5-10 cm zwischen den Betonplatten sind keine Seltenheit! Dies führt innerhalb des WoMos zu einer Geräuschkulisse, die keine noch so teure Stereoanlage übertreffen kann!

Vorsicht: Bei der Übernahme eines WoMos unbedingt darauf achten, dass keine runderneuerte Reifen montiert sind und die Tragkraft auch dem tatsächlichen Fahrzeuggewicht entspricht! Was wir in Europa seit langem nicht mehr kennen ist hier an der Tagesordnung: Zerfetzte Reifen! Was auf den Free- und Highways an kaputten Reifen rumliegt ist wahnsinnig!!! Auch hier ist man weit enfernt von europäischen oder japanischen Standards!

Dank den Super-Strassen macht unser "Küchenelement" demnächst den Salto-Mortale! Patrizio schraubt die von Karin immer wieder gefundenen Schrauben zwar wieder an ... nur sind die Löcher in den "Pappwänden" unterdessen so gross, dass kein Material mehr da ist um sie zu halten.

Diese Vorkommnisse sind zwar ärgerlich ... machen aber das Ganze irgendwie auch spannend! Abenteuer halt! Wir würden auf jeden Fall wieder gleich vorgehen. Handwerkliches Geschick, etwas Erfahrung und tech. Wissen sowie sanitäre Grundkenntnisse sind von Vorteil
;-))

Zur Grösse des WoMos: Mit den kleinen ist man viel flexibler, kann sozugsagen überall parkieren, zahlt weniger auf den Campingplätzen und verbraucht viel weniger Sprit (unser WoMo hat sich zwischen 22-35 Liter auf 100 km gegönnt: je nach Wind, Klimaanlage ein oder aus = Differnez von bis zu 5 Liter! 1 Gallone Benzin, entspricht 3.79 Liter, kostet ca. 3 USD). Die Miete ist dementsprechend auch günstiger. Wer jedoch nicht auf den Platz verzichten will oder kann, sollte ein Modell mit 28-31 Fuss Länge wählen, welches 1-2 Slide-Outs hat. Diese Grösse empfehlen wir Familien mit 2 Kindern. Darunter wird es schon etwas eng!

Denkt auf jeden Fall an Eines: Die USA ist ein sehr grosses Land! Wenn auf der Landkarte der Campingplatz in der Nähe von Downtown eingezeichet ist, kann die Distanz locker 20-30 km sein! Nachdem der Camper angedockt ist, kommt automatisch die Frage: Und wohin gehen wir jetzt Essen, Shoppen, Ausgang? Mit dem WoMo? Zu Fuss? Mit den ÖV? Zu Fuss ist nicht immer ungefährlich, denn nebst den vielleicht etwas "unsicheren" Quartieren hat es leider auch nicht überall Trottoirs und wer läuft schon gerne auf Highways ...
Nicht selten hatten wir Fussmärsche von ca. einer halben Stunde bis zur nächsten ÖV-Station.

Zu den Campingplätzen: In der Hochsaison vorreservieren! Die privaten
(http://www.camp-california.com/, http://www.koa.com/, http://www.campusa.com/)
Campingplätze bieten den grössten Luxus: Meistens warme Duschen, WC-Anlagen die mehr oder weniger clean sind, Swimming-Pools, Whirlpools, Waschmaschinen und Tumbler, kleine Lebensmittel-Geschäfte, Infos zur Umbegung, WiFi, etc. Natürlich kosten diese dann auch etwas mehr: Wir haben bis zu 80 USD die Nacht bezahlt (Anaheim, Disney, Las Vegas Downtown). Im Durchschnitt haben wir 38 USD pro Nacht ausgegeben.

Die State-, County-, oder National-Campgrounds kosten deutlich weniger, liegen meistens an sehr schönen Orten (direkt am See, Bergen, Sehenswürdigkeiten) haben aber, wenn überhaupt, nur Wasser und Strom für die RVs. Die Kosten betragen im Durchsnitt ca. 20 USD. Achtung: Auch hier unbedingt vorreseriveren (http://www.reserveamerica.com/)! Vor allem Grand Canyon, Yosemite, Yellowstone, Bryce & Zion NP! Wir haben auf diesen Campgrounds meistens darauf verzichtet die öffentlichen sanitären Anlagen zu benutzen ;-)

Wohnmobil-Ferien in den USA sind wirklich schön und empfehlenswert! Das Land ist geradezu prädestiniert um mit dem RV bereist zu werden. Wie schon erwähnt, sind die Probleme eigentlich keine, falls man genügend Zeit zur Verfügung hat und das Ganze etwas "locker" angeht. Eine Garantie für ein tadelloses Fahrzeug erhält man nicht. Aber die Amis haben sich darauf eingerichtet: man erhält auf jedem Campingplatz eine Adresse einer sogenannten "mobilen Werkstatt" die einem sogar das Fahrzeug auf dem Campingplatz repariert, reinigt, oder was auch immer ... und dies zu sehr guten Preisen. Es gibt ja immer etwas zu tun ... wenn man mit dem WoMo unterwegs ist ...

Have a nice trip & fun !

Posted by Picasa

1 Kommentar:

Giuseppe hat gesagt…

Wooowww... der Report scheint aus einem WoMo-News-Magazin zu stammen ;-)) Einfach cool das ganze so zu verfolgen... Hallo Leute, alles klar?
Melde mich noch direkt per Mail mit den privat-news ;-)))) Liäbi Grüess und have a good trippppp!!!